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Eine Weinprinzessin aus Senftenberg | 13.06.2024
Senftenberg ist nicht nur See- und Universitätsstadt. Senftenberg ist auch Weinstadt. Weinbaubegeisterte Enthusiasten haben sich vor 20 Jahren zum Verein der Senftenberger Weinfreunde zusammengeschlossen und die historisch verbriefte Senftenberger
Weinbautradition erfolgreich wiederbelebt. Zum Jubiläum wurde ordentlich angestoßen auf dem Weinberg. 500 Besucher, reichlich
geleerte Weinflaschen mit guten Tropfen aus Brandenburg, 20 Kuchen, Weinbergsführungen und eine neue Weinprinzessin.
Lisa, die I., trägt jetzt die von Weinlaub umrankte silberne Krone im Haar. Die 18-jährige Gymnasiastin aus Schwarzheide ist selbst Mitglied im Verein und wird künftig den Senftenberger Weinanbau mit Liebreiz repräsentieren. Ein Weinberg in Senftenberg? Das Besondere an der 420 Quadratmeter großen Rebfläche am Ende der Calauer Straße ist der Standort selbst. Genau an dieser Stelle wurde schon vor 600 Jahren Weinanbau auf den Raunoer Höhen betrieben. Auf dem Weinberg historischen Ursprungs wurden sieben alte Lausitzer Rebsorten angebaut und kultiviert - so zum Beispiel Gutedel, Phoenix, Tauberschwarz, Agostenga, Frühmuskat und Madeleine Celine. Für die Vereinsmitglieder war seit der ersten Idee im Jahr 2004 ein langer Atem nötig, bevor die viele Arbeit Früchte trug. Die Arbeit im Weinberg fing für Senftenbergs Weinfreunde schon vor dem Aufreben im Jahr 2012 an. „Wir mussten eine Agrargenossenschaft ranholen, die uns den von den Bergbausanierern aufgeschütteten Berg planierte, und über Jahre kalken, kalken und nochmals kalken“, erinnert sich Vereinsvorsitzende Marianne Körner. Nur so haben es die Weinfreunde geschafft, den pH-Wert Schritt für Schritt von 3,5 auf 7 zu bringen. Später kam für die Bewässerung eine Tröpfchenanlage dazu. Aus den ursprünglich 11 Weinfreunden sind inzwischen rund 30 geworden. Das älteste Mitglied wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Alle hegen und pflegen mit viel Leidenschaft und großem Enthusiasmus die 220 Rebstöcke. „Die alten heimischen Rebsorten wieder aufleben zu lassen, ist für uns ein großes Vergnügen“, sagt die Vereinschefin. Als Gegenstück zu den historischen Raritäten setzen die Senftenberger Weinfreunde auf den roten Regent, eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung. Unterstützt wird der Verein von der Stadt Senftenberg und der Sparkasse Niederlausitz und immer wieder auch von großzügigen Senftenbergern, denen es genauso wie den Weinfreunden am Herzen liegt, dass die Tradition des Weinanbaus in Senftenberg nicht stirbt. Rückschläge hat es trotz der Unterstützung auch gegeben. So war der Trauben-Raub einer kompletten Ernte vor einigen Jahren ein schwarzer Tag für die Weinfreunde. Ebenso die Vandalismus-Übergriffe auf Bänke und sogar auf die historischen Abbildungen am Weinbergscontainer. Das Weinjahr 2024 fällt komplett aus, weil der Frost die Blüten erfrieren lassen hat. Verarbeitet wird der Senftenberger Wein alljährlich zum Federweißen. Für eigene Flaschenabfüllungen des Senftenberger Weins reicht die Erntemenge nicht aus. „Laboruntersuchungen, Etiketten, professionelle Abfüllanlage – das können wir uns als kleiner Verein nicht leisten“, erklärt Marianne Körner. Umso trauriger ist es für alle Weinfreunde, dass in diesem Jahr aufgrund des Ernteausfalls wegen des Frosts das große Federweißenfest ausfallen muss. Der Weinberg als grüner Erholungsort mit rosenbewachsenem Rankgerüst kann aber jederzeit gern besucht werden. „Wir freuen uns, wenn die Senftenberger Obacht geben und uns bei Vandalismus-Attacken informieren“, so die Vereinsvorsitzende Marianne Körner.
Quelle: Stadt Senftenberg
Weinbautradition erfolgreich wiederbelebt. Zum Jubiläum wurde ordentlich angestoßen auf dem Weinberg. 500 Besucher, reichlich
geleerte Weinflaschen mit guten Tropfen aus Brandenburg, 20 Kuchen, Weinbergsführungen und eine neue Weinprinzessin.
Lisa, die I., trägt jetzt die von Weinlaub umrankte silberne Krone im Haar. Die 18-jährige Gymnasiastin aus Schwarzheide ist selbst Mitglied im Verein und wird künftig den Senftenberger Weinanbau mit Liebreiz repräsentieren. Ein Weinberg in Senftenberg? Das Besondere an der 420 Quadratmeter großen Rebfläche am Ende der Calauer Straße ist der Standort selbst. Genau an dieser Stelle wurde schon vor 600 Jahren Weinanbau auf den Raunoer Höhen betrieben. Auf dem Weinberg historischen Ursprungs wurden sieben alte Lausitzer Rebsorten angebaut und kultiviert - so zum Beispiel Gutedel, Phoenix, Tauberschwarz, Agostenga, Frühmuskat und Madeleine Celine. Für die Vereinsmitglieder war seit der ersten Idee im Jahr 2004 ein langer Atem nötig, bevor die viele Arbeit Früchte trug. Die Arbeit im Weinberg fing für Senftenbergs Weinfreunde schon vor dem Aufreben im Jahr 2012 an. „Wir mussten eine Agrargenossenschaft ranholen, die uns den von den Bergbausanierern aufgeschütteten Berg planierte, und über Jahre kalken, kalken und nochmals kalken“, erinnert sich Vereinsvorsitzende Marianne Körner. Nur so haben es die Weinfreunde geschafft, den pH-Wert Schritt für Schritt von 3,5 auf 7 zu bringen. Später kam für die Bewässerung eine Tröpfchenanlage dazu. Aus den ursprünglich 11 Weinfreunden sind inzwischen rund 30 geworden. Das älteste Mitglied wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Alle hegen und pflegen mit viel Leidenschaft und großem Enthusiasmus die 220 Rebstöcke. „Die alten heimischen Rebsorten wieder aufleben zu lassen, ist für uns ein großes Vergnügen“, sagt die Vereinschefin. Als Gegenstück zu den historischen Raritäten setzen die Senftenberger Weinfreunde auf den roten Regent, eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung. Unterstützt wird der Verein von der Stadt Senftenberg und der Sparkasse Niederlausitz und immer wieder auch von großzügigen Senftenbergern, denen es genauso wie den Weinfreunden am Herzen liegt, dass die Tradition des Weinanbaus in Senftenberg nicht stirbt. Rückschläge hat es trotz der Unterstützung auch gegeben. So war der Trauben-Raub einer kompletten Ernte vor einigen Jahren ein schwarzer Tag für die Weinfreunde. Ebenso die Vandalismus-Übergriffe auf Bänke und sogar auf die historischen Abbildungen am Weinbergscontainer. Das Weinjahr 2024 fällt komplett aus, weil der Frost die Blüten erfrieren lassen hat. Verarbeitet wird der Senftenberger Wein alljährlich zum Federweißen. Für eigene Flaschenabfüllungen des Senftenberger Weins reicht die Erntemenge nicht aus. „Laboruntersuchungen, Etiketten, professionelle Abfüllanlage – das können wir uns als kleiner Verein nicht leisten“, erklärt Marianne Körner. Umso trauriger ist es für alle Weinfreunde, dass in diesem Jahr aufgrund des Ernteausfalls wegen des Frosts das große Federweißenfest ausfallen muss. Der Weinberg als grüner Erholungsort mit rosenbewachsenem Rankgerüst kann aber jederzeit gern besucht werden. „Wir freuen uns, wenn die Senftenberger Obacht geben und uns bei Vandalismus-Attacken informieren“, so die Vereinsvorsitzende Marianne Körner.
Quelle: Stadt Senftenberg