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CTK-Akademie bildet ukrainische Azubis aus | 15.03.2024
Das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) präsentiert sich als weltoffenes Klinikum und setzt Akzente bei der Ausbildung auch internationaler Fachkräfte. Derzeit werden in der CTK-Akademie 14 ukrainische Azubis im Alter zwischen 17 und 50 Jahren zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ausgebildet. So wie Liliia Morina und Nazar Onishchenko. Die 36-Jährige und der 19-Jährige befinden sich im ersten Ausbildungsjahr am CTK. Nazar Onishchenko ist vor zwei Jahren nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nach Deutschland gekommen. Zunächst kam er in Berlin bei einer befreundeten Familie unter, anschließend führte ihn sein Weg an das Oberstufenzentrum nach Cottbus. Seit Oktober des vergangenen Jahres taucht er nun ein in die Krankenhauswelt vom CTK, nimmt am bilingualen Unterricht und zweimal die Woche an den Deutsch-Sprachkursen der Akademie teil und bereitet sich auf seinen späteren Klinikalltag als Pflegefachmann vor. „Ich hatte bereits in der Ukraine großes Interesse an der Medizin, habe viele Arztsendungen gesehen und möchte jetzt während der Ausbildung neue Erfahrungen sammeln“, sagt Nazar Onishchenko. Auch Liliia Morinas Weg führte vor zwei Jahren von der Ukraine nach Deutschland. Über Guben ging es weiter nach Cottbus. „Ich habe erfahren, dass es hier bilinguale Möglichkeiten der Ausbildung gibt“, sagt die 36-Jährige. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis am CTK schätzt sie sehr. Apropos Praxis: Erste Einblicke in den Alltag der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie konnte Liliia schon gewinnen, durfte Blutdruck und Vitalfunktionen messen oder in der Klinik für Kardiologie, Rhythmologie und Angiologie Insulin spritzen. „Wir haben als CTK auf die verheerende Situation in der Ukraine reagiert und geben Menschen wie Nazar und Liliia eine zweite Heimat und die Chance, ein neues berufliches Kapitel aufzuschlagen“, sagt Katrin Pischon, Koordinatorin für internationale Programme und Integration an der Medizinischen Schule der CTK-Akademie. Neben den ukrainischen Azubis lernen am Cottbuser Klinikum unter anderem auch vietnamesische, polnische, syrische, afghanische und kenianische Frauen und Männer, berichtet die Diplom-Pflegepädagogin. Gute Deutschkenntnisse und eine hohe Affinität zum Pflegeberuf sind Voraussetzungen für ein erfolgreiches Integrationsmodell, wie es am CTK mit dieser Form der Willkommenskultur gelebt wird. „Die Erwartungen an die Azubis sind recht groß“, sagt Katrin Pischon. Gerade die Pflegefachkräfte hätten später eine hohe Arbeitsbelastung – auch psychischer Natur. Da sei es wichtig, bei den internationalen Neuzugängen von Anfang an Sprachbarrieren abzubauen, wofür sich der zweisprachige Unterricht unter Leitung von sich abwechselnden vier Sprachlehrenden bestens eignet. „Nataliya Strokan steht hier stellvertretend für die vier Lehrerinnen. Sie zeigt tolle Leistungen in der Sprachförderung, gerade auch bei der Betreuung der ukrainischen Azubis“, würdigt Katrin Pischon. Ein Team von Sozialarbeiterinnen unterstützt entsprechend. Netzwerkkooperationen bestehen darüber hinaus mit der Ausländerbehörde, den Migrationsberatungsstellen der Stadt Cottbus, der KAUSA – Ausbildung und Migration, der Caritas, dem Jobcenter und dem Geflüchteten Netzwerk Cottbus e.V. Die Klientel der ukrainischen Azubis ist dabei sehr unterschiedlich. Der Großteil sind Frauen. Sie kommen aus verschiedenen Regionen und Bereichen, einige von ihnen hätten bereits in Gesundheitsberufen gearbeitet, andere wiederum sind Quereinsteiger. „Sie alle sind auf der Suche nach einer sinnstiftenden Arbeit. Und fast alle wollen nach der dreijährigen Ausbildungszeit auch bleiben“, sagt Katrin Pischon.
Foto: CTK/Martin Ender