Das Foto zeigt mehrere junge Menschen mit dem Bürgermeister. Sie sprechen über Forschungsergebnisse zum Holocaust.

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Holocaust-Gedenken in Senftenberg | 31.01.2024

Zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar kamen in Senftenberg besonders viele Menschen an authentischem Ort zusammen. Nur wenige Hunderte Meter vom einstigen Außenlager des KZ Groß Rosen legten Stadtverordnete, Rathaus-Mitarbeitende, Großkoschener Einwohnerinnen und Einwohner sowie Senftenberger Gymnasiastinnen und Gymnasiasten am Ehrenmal für die Tausenden Häftlinge des ehemaligen Außenlagers ganz in der Nähe des Familienparks Blumen und Kränze nieder und gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute.  Die Erinnerung daran, wie Häftlinge von den Nazis gewaltsam durch Großkoschen geschleift wurden, die Erinnerung an Schüsse und Schreie aus dem nahen Kiefernwald – sie wird immer blasser, weil es immer weniger Zeitzeugen gibt. Die Gedenkveranstaltung in Großkoschen hatte in diesem Jahr dennoch einen besonders großen Zuspruch. Zahlreiche junge Senftenbergerinnen und Senftenberger verneigten sich mit Blumen im Arm vor dem Ehrenmal. Darunter waren viele Abiturientinnen und Abiturienten, die im Seminarkurs „GegenDasVergessen“ und im Leistungskurs Geschichte seit Monaten die Geschehnisse im KZ-Außenlager aufarbeiten. Die Forschungsergebnisse sind schockierend: Danach haben einige Tausend Häftlinge in dem Außenlager gelitten, Hunderte sind gestorben. Sie mussten von der Wehrmacht abgeschossene Flugzeuge demontieren. Die wiederverwendbaren Teile wurden für den Abtransport sichergestellt, der Rest in der nahen Aluhütte in Lauta eingeschmolzen. Die Überreste des Krans, mit dessen Hilfe die Flieger hochgehievt wurden, sind heute noch an den Gleisen sichtbar. Dem Forschungsprojekt hat Bürgermeister Pfeiffer jetzt die volle Unterstützung der Stadt zugesagt. Als nächster Schritt ist das Aufstellen einer Gedenktafel am einstigen Lagereingang geplant. Demnächst soll es auch eine Veröffentlichung zu den Geschehnissen bei Großkoschen geben.